Halali

Nachdem unser Blog schon ein wenig eingestaubt ist, möchte ich einfach mal wieder anfangen von unseren Erlebnissen zu berichten.
Anfang letzten Monats, genauer am Morgen des 1.Mai 2017, konnte ich meinen ersten Rehbock und mein erstes Stück Wild überhaupt erlegen.

Nachdem ich im vergangen Jahr meinen Jagdschein erworben habe, war ich im Herbst einmal mit einer Leihwaffe auf einem Sammelsansitz, als Treiber bei einer Drückjagd in Iphofen nach Weihnachten und jetzt während meines Praxissemesters in Waldbrunn mit meiner eigenen Waffe bei Vollmond auf Wildschweine. Ich konnte auch zwei Überläufer(1Jährige Schweine) ausmachen und ins Visier nehmen. Leider sind sie aber abgesprungen, bevor ich mich entschlossen habe zu schießen.

So kam es also, dass ich am 1.Mai morgens um 6Uhr auf dem Hochsitz in Waldbrunn war. Es war ein schöner Frühlingsmorgen und ich war guter Dinge. Ich saß auf einer Kreuzung von Forstwegen und 35m vor mir war eine Salzlecke. Um 6:30Uhr zog dann ein Reh neben mir auf einen der Forstwege. Elektrisiert griff ich vorsichtig nach meinem Fernglas. Das Reh äßte(fraß) etwas vor sich hin und sicherte dabei aber immer wieder die Umgebeung. Das Reh im Blick machte ich mich an die Ansprache(Bestimmung), denn man darf zu dieser Jahreszeit nur Böcke und Schmalrehe(1 jährige) schießen. Ich konnte kein Gehörn, Pinsel oder Kurzwildbret (Primäre Geschlechtsteile) erkennen. Allerdings war eindeutig, dass es aufgrund der zierlichen Statur und dem jugendlichen Gesicht noch relativ jung sein musste. Ich ging also von einem Schmalreh aus. Und Hopp! Da war es auch schonwieder im Wald verschwunden, sodass ich es nicht mehr sehen konnte. Mist.

Mit der Hoffnung es würde zur Salzlecke ziehen, nahm ich das Gewehr in den Anschlag und beobachtete das geschehen vor mir.

Kurze Zeit später sollte ich Recht behalten und es kam aus dem Dickicht zur Salzlecke. Dort verbrachte es kurze Zeit mit lecken, während ich es im Fadenkreuz beobachtete. Als der Kopf nach unten ging, konnte ich zwei Wirbel auf dem Kopf entdecken, weshalb es sich doch um einen sehr jungen Bock handeln musste. Einen sogenannten Knopfbock.
Ich konnte einen ordentlichen Schuß aufs Blatt anbringen und das Stück lag im Feuer. Das bedeutet es war sofort tot.
Erleichtert über den guten Schuß blieb ich noch kurz sitzen um die Situation etwas auf mich wirken zu lassen.
Anschließend brachte ich das Wild zum Auto und fuhr zur Wildkammer nach Waldbrunn um mich mit dem Förster zu treffen, der mir beim versorgen des Stückes half.

Auch die anderen Jäger kamen nach und nach von ihrem Morgenansitz zur Wildkammer und tauschten sich aus. Ich bekam viele liebe Glückwünsche von den anderen.

Drei Tage später habe ich das Reh dann zusammen mit einem Forstanwärter dann küchenfertig gemacht und mit nach Hause genommen

Zur feier meines Jagderfolges habe ich dann zwei Wochen später ein kleines Grillfest für Freunde und Familie gemacht. Die selbstgemachten Steaks und Burger kamen sehr gut an und wir hatten einen schönen Abend.

Das war insgesamt eine besondere Erfahrung, die ich wahrscheinlich nie vergessen werde und ich bin gespannt, was die Jagd noch bringen wird.

Waidmannsheil

Yannick
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