Wanaqueenford

Nachdem wir in Wanaka angekommen waren und uns auf dem niedlichen Campingplatz eingenistet hatten, gaben wir unseren Hintern und Beinen ein paar Tage Pause vom Radfahren.

Logbucheintrag 09.März
Pausetag Wanaka
Planung Queenstown und USA, a+p Messe

Viel haben wir an unserem ersten Tag nicht gemacht. Wir nutzten das hervorragende Internet und recherchierten viel für die nächsten beiden Tage in Queenstown, buchten Unterkunft und Milford Cruise. Ebenso planten wir ganz viel für unseren Aufenthalt im nächsten Land, den USA. Nachmittags schlenderten wir durch das kleine Städtchen und über das Gelände der a+p Messe, einer großen Agrarshow, auf der es auch lauter Naturprodukte und andere nachhaltige Dinge gab, die uns irgendwie gefielen. Theresa verbrachte außerdem viel Zeit in der Küche und backte einen leckeren Kuchen ?. Wenn man den ganzen Tag mit Fahrradfahren, Zelt aufstellen, Essen machen und verdrücken, sowie Schlafen beschäftigt ist, bleibt ganz schön wenig Zeit übrig, um gewisse Dinge zu erledigen uns es staut sich so einiges auf. So verging der Tag schneller als wir schauen konnten!

Sprungreiten gab es auf der a+p Messe auch

Logbucheintrag 10.März
Wanaka – Queenstown Trampen
QT erkunden, nicht so viel gemacht, Riesenbrezel, Skypen 3 GB, Zelt mit SilNet behandelt

Am Morgen packten wir Theresa’s Rucksack aus, den wir gefaltet auf dem Gepäckträger dabei haben und stopften unser Hab und Gut ausnahmsweise mal wieder hier rein. Ein paar Dinge ließen wir gemeinsam mit den Fahrradtaschen und den Rädern selbst zurück und machten uns auf den Weg zur Straße, die aus Wanaka heraus nach Queenstown führt. 70 km, und die Cadrona Valley Road führt eigentlich nur dort hin, das heißt sobald wir Mal in einem Auto drin sitzen, sollten wir ja eigentlich ankommen! Gesagt, getan. Nach einer halben Stunde hielt endlich jemand ein und unter angeregtem Gespräch brausten wir QT entgegen. Die Cadrona Valley Road führt allerdings über einen Pass, der mit über 1000 Metern recht hoch und außerdem ziemlich eng und serpentinig ist. Mit aus diesem Grunde hatten wir uns ja dagegen entschieden mit dem Fahrrad dort hin zu fahren. Dementsprechend schlecht war uns beiden als wir ankamen und so saßen wir nachdem wir ausgestiegen waren erst mal eine Weile am Straßenrand, bis wir fähig waren zum Campingplatz zu laufen. Im Gegensatz zu dem kleinen familiären Platz in Wanaka erwartete uns hier ein ziemlich großer, unpersönlicher Zeltplatz mit unzähligen Wohnmobilen und Minivans. Immerhin gab es ein Fleckerl Wiese für uns, und der Campingplatz lag 5 Minuten vom Stadtzentrum. Dieses gingen wir dann auch bald erkunden und gönnten uns in der hoch gelobten Fergbakery eine dicke Laugenbrezel. Ganz wie daheim schmeckte sie nicht, aber immerhin war sie lecker, machte satt und war somit ihr Geld wert. Abends skypten wir dann eine Runde und stellten im Anschluss mit Erschrecken fest, dass 30% unseres Datenvolumens (also 3 GB) nun weg waren… Da hat der Laptop wohl heimlich im Hintergrund irgendwas aktualisiert! Da unser Zelt ja ein paar Nächte vorher so undicht war, hatten wir außerdem eine Tube SilNet besorgt und schmierten die Silikonpaste auf alle undichten Nähte. Mal schauen, was im nächsten Regen passiert!

Logbucheintrag 11.März
Milford Sound Bustour
Cruise durch den Fjord sehr schön, Busfahrt etwas anstrengend -> platti!

Die Südwestregion der Südinsel Neuseelands ist ziemlich bekannt und ziemlich viel besucht. Das sogenannte Fjordland ist ein einziger riesiger Nationalpark, der von insgesamt 14 Fjorden durchzogen ist. Das ganze ergibt natürlich ein wunderbares Wanderparadies, mit Bergen direkt am Meer und die Besucherzahlen sprechen für sich. Milford Sound ist der meist besuchte Fjord und wurde auch schon als achtes Weltwunder bezeichnet (es gibt ja ganz schön viele achte Weltwunder auf dieser Erde… 😉 ). Wie wir auf der 5-stündigen Busfahrt lernten, ist der Milford Sound eigentlich ein Fjord und heißt nur fälschlicherweise Sound. Fjorde entstehen nämlich durch Gletscheraktivität. Die Eismasse gräbt sich durch die Berge, bis sie zum Meer durchbricht. Anschließend spült das Meerwasser das Tal rückwärts aus, sodass ein Meeresarm entsteht. Ein Sound im Gegenzug ist ein von einem Fluss ausgewaschene Tal, das sich ebenfalls bis zum Meer gräbt und dann rückwärts mit Salzwasser geflutet wird. Heute weiß man, dass es sich in diesem Fall um einen Fjord handelt, der Name bleibt aber trotzdem bei Milford Sound.

Nach 5 Stunden Busfahrt, auf denen wir an einigen schönen Stellen gestoppt hatten um Fotos zu machen erreichten wir dann das Tagesziel, den Milford Sound. 15 Minuten später standen wir schon an Deck des „Gem of the Sound“, einem kleinen Boot, dass uns einmal den Fjord entlang bis zur Meeresmündung und zurück schipperte. Nach ein paar Minuten fing der Wind an ganz schön kräftig zu pusten und so leerte sich das anfangs voll bepackte Deck schnell und wir hatten es die restliche Fahrt fast für uns allein. Das war natürlich super schön und so genossen wir die frische Luft um die Nase, die Wasserfälle, die von den hohen Felswänden hinab rauschten und konnten sogar ein paar Seehunde, die sich auf einem großen Stein sonnten, entdecken. Auf dem Rückweg fuhren wir ganz nah an einen Wasserfall hin, sodass wir unsere Kameras lieber schnell versteckten! Viel zu schnell ging die Zeit vorbei und wir mussten wieder im Bus Platz nehmen. Weitere 5 Stunden lagen vor uns, in denen wir erst ein wenig dösten und anschließend einen neuseeländischen Film anschauten, der die Zeit enorm viel schneller vergehen ließ. Nach  gut 12 Stunden unterwegs sein kamen wir wieder in Queenstown an und machten uns mehr oder weniger direkt auf den Weg ins Bett. Der Ausflug war sehr schön gewesen, aber 10 Stunden Busfahren schlauchen ganz schön! Müde und zufrieden schliefen wir schnell ein 🙂

Danke für das Geburtstags-/Weihnachtsgeschenk 🙂

Logbucheintrag 12.März
Queenstown – Wanaka Trampen
Vormittags Wanderung zur Skyline Gondola; Super netter Typ beim Trampen; Linda nochmal getroffen & neue Fahrradgriffe

Nachdem wir das Zelt abgebaut hatten machten wir uns auf den Weg zu einer kleinen Wanderung. Statt mit der Gondel zu fahren liefen wir den Berg vor der Haustür nämlich lieber selbst hoch, um einen tollen Ausblick auf die Umgebung zu haben! Der kleine Aufstieg hatte sich auf jeden Fall gelohnt und so konnten wir Queenstown guten Gewissens wieder verlassen.
In der Stadt besorgten wir uns noch neue Fahrradgriffe in einem Radladen, denn bei den groben Straßen und den ganzen Vibrationen hatten wir bereits seit Tagen taube Fingerspitzen, und das kommt uns so gar nicht gesund vor. In der Stadt sichteten wir plötzlich ein Fahrrad mit vielen leuchtend orangen Fahrradtaschen und erkannten es sofort – es gehört Linda, die wir in Tekapo getroffen hatten. Aber wo war sie? Es dauerte nicht lang, da bog sie um die Ecke, wir tauschten die Erlebnisse der letzten Tage aus und unterhielten uns eine Weile. Was für ein nettes wiederholtes Aufeinandertreffen 🙂

Dann gings aber ab an die Straße und den Daumen raus. Nach einer guten halben Stunde wurden wir zumindest aus der Stadt raus bis zu einer anderen Abzweigung mitgenommen, wo wir uns dann nicht mehr lange gedulden mussten bis wir nach Wanaka mitgenommen wurden. Der junge Familienpapa mit Maori-Wurzeln, wilden Dreadlocks und einem etwas dreckigem Auto war super nett und wir unterhielten uns die ganze Zeit angeregt. Irgendwie passte es einfach und „er wollte schon immer mal Backpacker mitnehmen“, sodass wir ihm diesen Wunsch gerne erfüllten ;)! Schneller als wir schauen konnten waren wir schon wieder in Wanaka (dieses Mal ohne das uns schlecht wurde, da er schön gemütlich fuhr) und schlappten mit unserem Geraffel wieder zum Campingplatz. Genau so stellt man sich das Reisen doch vor!

Logbucheintrag 13.März
Pausetag Wanaka
Wanderung zum Roys Peak sehr schön! Muskelkater 😉 | Pfingstlager-Planung und wegen Regen noch eine Nacht hier geblieben -> Regen hat aufgehört…

Am Morgen packten wieder alles sorgfältig in unsere Fahrradtaschen ein, stellten diese unter und fuhren mit den Rädern zum Ausgangspunkt für den Aufstieg zum Roys Peak. Von dort oben hat man eine tolle Aussicht auf den See, die Stadt und die ganze Umgebung. 5-6 Stunden sollte die Wanderung dauern und mit unserer Brotzeit auf dem Rücken stiefelten wir los. Der Wanderweg war die ganze Zeit schön breit, aber trotzdem gut steil und so schnauften wir nebeneinander die Schotter-Serpentinen hoch. Da man sich beim Wandern ja immer gut unterhält verging der Aufstieg ganz nebenbei und so standen wir nach gut 2 Stunden auf dem Gipfel. Von unten hatten wir gerätselt, ob hier tatsächlich Gipfelkreuze stehen und uns insgeheim schon darauf gefreut, doch das „Gipfelkreuz“ stellte sich dann als ein weitaus weniger romantischer Sendemast heraus. Naja, immerhin irgendwas, was den höchsten Punkt markiert. Leider hatten wir vom Gipfel gerade 5 Meter Sicht und standen inmitten von Wolken, sodass wir die Brotzeit und die Foto-Session lieber auf den etwas weiter unterhalb gelegenen Aussichtspunkt verlegten. Der war sowieso fotogener, aber eben auch dementsprechend beliebt und so mussten wir eine Weile warten, bis wir „an der Reihe waren“.

Die Wanderung genossen wir sehr, merkten den Muskelkater in den Beinen aber bereits zurück am Campingplatz. Gerade als wir unser Zelt abbauen wollten, in dem unsere gepackten Fahrradtaschen schon standen, fing es an zu tröpfeln. Da wir uns hier so wohl fühlten, fiel es uns nicht schwer, doch noch eine Nacht dranzuhängen, anstatt weiter zu fahren und irgendwo im Regen das Zelt aufstellen zu müssen. Kaum hatte Yannick bezahlt hörte der Regen bald wieder auf. Naja, dafür nutzten wir die restliche Zeit um für das Pfadfinder-Pfingstlager nach unserer Rückkunft zu planen und andere Dinge im Internet zu organisieren. Und ein bisschen faulenzen schadet ja auch nicht 😉

Die paar Tage in Wana-Queen-Ford waren wirklich schön und haben uns gut getan. Trotzdem freuten wir uns schon wieder aufs Fahrrad fahren und 5 Tage ohne Radl sind wohl erstmal Pause genug!

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