Von Adelaide bahnten wir uns den Weg Richtung Süden. Erster Halt war Mount Gambier, eine eher unspektakuläre Kleinstadt, die wir wegen einer besonderen Sehenswürdigkeit aufsuchten: Dem Blue Lake.
Der blaue See ist bekannt für ein weltweit einmaliges Phänomen, denn in den Sommermonaten nimmt er eine unglaublich blaue Farbe an, als hätte jemand seinen blauen Pinsel darin ausgewaschen. Da die Farbe im Februar am stärksten sein soll dachten wir uns, wir halten dort mal an. Tatsächlich war das Blau so beeindruckend wie versprochen, nur waren wir etwas enttäuscht vom versprochenen „Wanderweg“ um den ehemaligen Vulkankrater. Es war einfach ein Gehsteig neben einer Autostraße, die Aussicht die ganze Zeit durch Zaun und Bäume versperrt. So drehten wir nach kurzer Zeit um und machten uns weiter auf den Weg Richtung Osten. Während wir so durch die Landschaft fuhren fiel uns immer wieder auf, wie verdörrt die Wiesen natürlicherweise waren und wie glücklich sich die Tiere schätzen konnten, die auf den saftig grünen, gewässerten Flächen stehen durften.
Am nächsten Morgen besuchten wir dann eine weitere kleine Stadt namens Port Fairy. Der Hafen war tatsächlich zauberhaft und wir erfreuten uns an einem kleinen Spaziergang durch die verträumten Straßen.
Gegen Mittag erreichten wir dann endlich den offiziellen Beginn der Great Ocean Road, einer sich an der Küste entlang windenden Straße mit vielen Aussichtspunkten und sehenswürdigen Felsformationen im Meer. An jedem Punkt fanden wir einen Parkplatz mit 5-10 Autos vor und teilten die Aussicht mit anderen Touristen. So einen Verkehr waren wir schon lange nicht mehr gewöhnt und so empfanden wir den ganzen Trubel etwas anstrengend.
Der Nachmittag sollte dann sogar noch anstrengender werden, denn wir erreichten die Hauptattraktion auf der Straße: Die Felsformation der zwölf Apostel. Uns erwartete ein riesiger Parkplatz, vollgestopft mit Mietwägen, Reisebussen, Wohnmobilen und Backpackerautos. Etwa die Hälfte aller Touristen waren Chinesen und wir schoben uns zwischen Menschenmassen hin und her. Am Himmel konstant mindestens 3 Helikopter mit Touristen, die sich die Szenerie von oben anschauen wollten. Dadurch konnten wir den Ausblick irgendwie nicht so in Ruhe genießen und generell fanden wir die Zwölf Apostel auch nicht so besonders wie manch andere Felsen am Vormittag.
Am Abend fanden wir gerade noch so einen Platz auf einem kostenlosen Campingplatz und sobald es dunkel wurde begaben wir uns auf Glühwürmchenjagd. Die vielen kleinen Leuchtpunkte in den Bäumen versetzten uns in eine gute Stimmung, vor allem weil wir die einzigen waren, die neben dem kleinen Plätscherfluss saßen und das Naturschauspiel betrachteten.
Den zweiten Morgen verbrachten wir mit einer kleiner Wanderung zu den Rainbow Falls – leider floss vermutlich hitzebedingt kein Wasser, aber immerhin hatten wir uns etwas bewegt und nicht nur im Auto gesessen. Danach ging es dann mit ein paar wenigen weiteren Stops ab nach Melbourne!
Während wir zwischen den ganzen Aussichtspunkten hin- und herfuhren konnten wir ein paar Koalas in den Bäumen entdecken und den schönen Blick übers Meer genießen. Insgesamt war die Great Ocean Road sehr schön, wir waren nur ein wenig überrumpelt mit all den anderen Touristen, denn wir haben nicht damit gerechnet, dass die Straße soooo ein großes Ziel ist.
Kuschelbären in freier Wildbahn!
Unglaublich für einen Nordeuropäer.
Na, in Nordeuropa gibts schon auch Bären in freier Wildbahn, die sind nur nicht so kuschelfreudig 😀