Im Outback gibts ja doch was zu sehen!

Nachdem wir den Uluru-Kata-Tjuta-Nationalpark verlassen hatten war es erst früher Nachmittag und so entschieden wir uns dafür, gleich noch ein paar Kilometer zurückzulegen. Wir hielten für ein paar Geocaches an und fuhren bis zum Kulgera Roadhouse – „The first and last pub in the Northern Territory“. Bereits auf dem Hinweg hatten wir hier getankt und Yannick war vom Gedanken angetan, hier mitten im Outback ein Bier zu trinken. So gönnten wir uns eine Abkühlung und etwas WiFi in der urigen Kneipe, deren Decke mit BH’s und anderen Dingen bedeckt war.

Am Abend gab es dann noch eine Campingdusche, bevor wir müde ins Bett krochen. Leider war es so warm, dass wir beide nicht richtig schlafen konnten und so fotografierten wir stattdessen eben etwas den schönen Sternenhimmel.

Am nächsten Vormittag erreichten wir dann Coober Pedy, die einzig nennenswerte Ansiedlung zwischen Port Augusta und Alice Springs. Der ein oder andere mag diesen Namen vielleicht sogar schonmal gehört haben, denn hier wird ein wertvoller Rohstoff abgebaut: Opal. Das weltweite Vorkommen dieses Edelsteins liegt zu ca. 90 % in Australien und der Großteil davon wird um Cooper Pedy herum gefunden. Dieser Umstand hat bereits viele Leute zum Bleiben überzeugt und so sind in dem Dorf über 30 verschiedene Nationalitäten vertreten. Wir machten uns dort auf zu dem Museum „Old Timers Mine“, um etwas über den Opalabbau zu lernen.

Wie der Name schon verrät war ein Teil des Museums eine alte Mine, genauer gesagt von 1916. Wir erkundeten alle Ecken und Gänge und lernten dabei, wie hier früher Opal abgebaut wurde. Das Museum hatte die Mine sehr schön ausgeleuchtet und informative Schilder angebracht, sodass es wirklich Spaß machte hier durch zu schlendern. Nachdem wir eine kleine Ausstellung mit Zeitungsartikeln, Werkzeugen und Infos zur Opalaufbereitung gesehen hatten kam noch ein weiterer sehr interessanter Teil. Da es hier im Outback im Sommer so heiß ist, leben 50 % der Bewohner nämlich unter der Erde. Die Wohnungen sind in den Stein gehauen, und ein solches Heim (das bis zur Eröffnung des Museums 1990 noch bewohnt wurde) konnten wir modern eingerichtet besichtigen. Auch das war sehr interessant, und natürlich angenehm kühl.

Der nächste Halt war dann die unterirdische katholische Kirche. Auch diese war sehr schön und es war irgendwie beeindruckend. Wir scherzten ein wenig, dass der Gottesdienst hier bestimmt immer gut besucht ist, da es so schön kalt war.

Nachdem wir alles angeschaut hatten machten wir uns noch auf den Weg zu der „Noodling Area“. Dort wird der ganze Schutt aus den Minen ausgeladen, und solange man keine Werkzeuge benutzt kann man dort einfach sein Glück probieren und nach Opal suchen. Es war unfassbar heiß und die Sonne brannte auf uns runter, aber kurz anschauen wollten wir es natürlich schon. Wertvolle Edelsteine fanden wir leider keine, aber dafür ganz viel Kalziumsulfat-Kristall, welches durchsichtig ist und in der Sonne glitzert.

Nach diesem schönen Zeitvertreib ging es wieder auf die Straße, vorbei an Kühen am Straßenrand, bei denen wir uns fragen, wie die von dem vertrockneten Gras und ohne Wasser überhaupt überleben, an alten Autowracks und mit dem Blick über die weite trockenen Steppenlandschaft.

Am Nachmittag hielten wir ein weiteres Mal für eine Sehenswürdigkeit an: Den Lake Hart, einen Salzsee. Im Moment ist dort keinerlei Wasser drin und so bleibt nur eine riesige Salzwüste zurück. So weit das Auge reicht eine dicke weiße Kruste, das war schon ein ziemlich besonderer Anblick. Leider war es auch hier furchtbar heiß, sodass wir von den 500 Metern vom Parkplatz und wieder zurück völlig erledigt waren. Umso dankbarer waren wir an der Stelle, dass es wenigstens nicht gar so heiß war, als wir am Uluru waren!

Nach einer weiteren Nacht an einem unspektakulären Parkplatz neben der Straße ging es dann nach Adelaide. Nach so vielen Wochen auf den Farms und in der Natur war es ganz schön komisch, mal wieder in einer Großstadt zu sein! Aber darüber berichten wir euch dann nächstes Mal 🙂

 

2 Comments

  1. So eine Höhlenwohnung fände ich auch cool! Und die Kirche ist in ihrer Schlichtheit wunderschön!
    Tja und bei den Fotos vom Salzsee erinnerte ich mich dann an andere Reisende der Familie und mir kam in den Sinn , dass ja einst die Kontinente einmal alle zusammen waren, bevor sie auseinanderdrifteten.Werd mir das noch einmal genauer anschauen.

    1. Ja, uns gefiel die Höhlenwohnung und die Kirche auch gut.
      Naja, das mit dem Salzsee hat glaube ich weniger etwas mit den Kontinenten zu tun, die mal aneinanderhingen. Bei den richtigen Bedingungen bildet sich so etwas auch heute noch. Früher war das, was heute der (ausgetrocknete) Salzsee ist mal unter dem Meeresspiegel. Als er zurückging wurde ein Salzsee draus und als das Wasser verdunstete blieb die Salzwüste zurück.

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