Unser erster Job und ein sommerliches Weihnachtsfest

Am Tag nach unserer Wanderung haben wir uns wieder mal auf Jobsuche begeben. Im kleinen Örtchen Donnybrook suchten wir unser Glück und wurden prompt erstmal auf ein Working Hostel verwiesen. Wir schauten uns das kurz an, doch das Konzept stört uns sehr und so entschieden wir uns dafür, die Jobvermittlung des Hostels im Gegenzug für sein Geld das man für das Zimmer da lässt nur im äußersten Notfall in Anspruch zu nehmen. Auf eigene Faust recherchierten wir nach Farms und griffen zum Telefon, mit kurzfristigem Erfolg. In 4 Tagen könnten wir zum „Probearbeiten“ auf eine Kirschfarm kommen, wenn wir gut arbeiten und es uns gefällt die Saison bleiben. Wir probierten es noch bei ein paar anderen Orten, aber es funktionierte leider nicht. So vertrieben wir etwas unsere Zeit und starteten am 14. Dezember unseren ersten Job.

Das Kirschen pflücken war gar nicht so schlecht, aber sehr selektiv. Da das Wetter immer so wechselhaft gewesen war sind die Kirschen nicht gleichmäßig herangereift sondern manche waren reif, die nächsten wieder nicht, was das Pflücken sehr langsam und schwierig machte. Mehr Geld als in den Vorjahren gab es leider trotzdem nicht und so schafften wir leider nur maximal 10 statt 20 der großen Kisten für 15$. In so einer Kiste sind ca. 11 kg und da die Kirschen mit Stiel gepflückt werden mussten, taten einem nach kurzer Zeit schnell die Fingerspitzen vom Abdrehen weh!

Zum Glück wurde Theresa ab dem ersten Tag zum Verkaufen am Straßenstand gebraucht, wo sie stündlich bezahlt wurde. So half sie morgens Yannick beim Pflücken, der sich nach wenigen Tagen eine Maschine sicherte, die das Spektakel etwas einfacher machte. Immerhin waren die Kirschen gigantisch und richtig süß und fruchtig! So schleckerten wir immer fröhlich während der Arbeit rum und deckten unsere Vitaminzufuhr 😉

Schlafen konnten wir kostenlos in unserem Auto an der Scheune, wo es sogar eine Dusche und eine Toilette gab! Dort quartierten sich natürlich auch andere Backpacker ein und schnell freundeten wir uns mit den Deutschen Marius & Natalie und den Belgiern Pierre & Aurelie an. Es war schön, jemanden um sich zu wissen, sich auszutauschen, Sorgen zu teilen und ein Bierchen gemeinsam zu trinken. So vergingen die Tage schneller als wir schauen konnten und Weihnachten stand vor der Tür. Den 25.12. nahmen wir uns alle frei und feierten Heilig Abend gemeinsam am Black Diamond Lake, einem wunderschönen kleinen See etwa 50 km von der Farm entfernt. Am 1. Weihnachtsfeiertag genossen wir den Tag dann zu zweit am Strand und freuten uns nachmittags über etwas heimatliche Weihnacht beim Skypen mit Theresas Familie.

Unsere neu gewonnenen Freunde kehrten nach Weihnachten nicht mehr zur Farm zurück und die Saison neigte sich langsam dem Ende… Wir hatten so langsam auch unsere Motivation verloren und ohne den Job am Straßenstand wurde das tägliche Einkommen auch immer weniger. So wurde es Zeit weiter zu ziehen und wir bewarben uns für neue Jobs. Zum Glück wurden wir ganz schnell auf einer Blaubeerfarm genommen und werden nun mal schauen, wie viel Geld sich da so verdienen lässt.

Insgesamt hatten wir wohl einfach Pech mit den Kirschen in diesem Jahr, denn alle erzählten uns, dass man sonst doppelt so viel am Tag verdienen kann – Schade für uns! Die Zeit bei Sweet Cherry Valley war aber trotzdem schön und die Chefs Rosie & Michel waren auch sehr nett. Wir werden unseren ersten australischen Job also sicher in guter Erinnerung behalten, vor allem weil die Kirschen so lecker waren!

 

2 Comments

    1. Besser spät als nie eine Antwort: Ja, es war anstrengend, aber das ist Geld verdienen auf die ein oder andere Weise wohl immer. Und wir hatten definitiv auch Spaß 🙂

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