Der erste Roadtrip zu den Pinnacles und Schlittenfahren im Sand

Unser erster richtiger Roadtrip führte uns Richtung Norden. Mit im Gepäck war auch Nick und zu dritt machten wir uns auf den Weg zu den Pinnacles, die ca. 200 km nördlich von Perth liegen. Nachdem die Vorräte aufgefüllt und das Auto frisch getankt war brausten wir gemütlich durch die australische Landschaft und genossen das Panorama der vorbeiziehenden Landschaft. Leider tauchten am Straßenrand auch immer wieder überfahrene Kängurus auf, sodass wir das Zählen dann doch schnell aufgaben und uns vornahmen selbst keinen Wildunfall zu bauen.

An den Pinnacles angekommen zahlten wir den Eintritt für den Nationalpark (13$ pro Auto, was wir sehr human fanden) und verschafften uns erst einmal einen Überblick. Es gab einen Rundweg den man zu Fuß laufen konnte und einen Rundweg, den man mit seinem Allrad-Fahrzeug fahren durfte. Wir entschieden uns erstmal für den Fußweg und spazierten in strahlendem Sonnenschein durch die komische Landschaft. Man fühlt sich etwas, als wäre man auf einem anderen Planeten angekommen, denn die sandfarbenen bis zu 3m hohen Steintürme geben ein seltsames aber schönes Bild ab. Wir lernten, wie sich die Pinnacle-Sandwüste gebildet hatte: Muschelfragmente vom Strand werden durch Wind mit dem Sand ins Landesinnere getragen. Dort wird das Muschelkalk durch den Regen ausgewaschen und sickert an den Boden der Sandschicht, wo es sich ablagert. So beginnen die festen Steinformationen langsam zu wachsen und später wurde der lose Wind abermals durch Wind davon getragen und enthüllte die Pinnacles. Sonne, Wind und Regen verändern die Türme weiterhin, und tragen zu allerlei Formationen bei. Stundenlang könnte man umhergehen und verschiedene Dinge entdecken, zum Beispiel ein Kamel oder einen Thron.

Nachdem wir den schönen Spaziergang in menschenleerer Ruhe genossen hatten, entschieden wir uns dafür die Runde mit dem Auto auch noch zu drehen. Umgeben von anderen tuckerten wir den Sandweg entlang, was einerseits ganz nett war, da wir das Auto etwas ausprobieren konnten, andererseits fanden wir es viel unnatürlicher und waren uns alle drei einig, dass die Runde zu Fuß irgendwie schöner war. Mit genügend Eindrücken von diesem besonderen Ort und einem weiteren erledigtem Highlight machten wir uns langsam auf den Rückweg. Wir statteten dem Strand noch einen Besuch ab und testeten gleich mal die Allradfähigkeiten unseres Autos, indem wir direkt am Wasser entlang düsten. Unser Auto meisterte alles problemlos und Yannick hatte einen Riesenspaß! Danach ging es zu unserem Schlafplatz, einem kostenlosen Campingplatz der auf dem Rückweg lag. Nach dem Abendessen schürten wir ein kleines Lagerfeuer und bewunderten den Sternenhimmel, bis wir in unser Auto und Nick in unser Zeltchen kroch.

Am nächsten Morgen stand eine weitere Unternehmung auf dem Tagesplan: Sandboarding in Lancellin. Die praktisch weißen Dünen tragen sehr feinen Sand mit sich, wodurch man auf einem „Sandboard“ – einem Holzbrett, dessen Unterseite man ordentlich mit Wachs einreibt und das entweder ein Sitzpolster oder zwei Fußschlaufen hat – den Hügel runter düsen kann. Das ist dann in etwa so wie Schlitten fahren oder Snowboarden. Yannick und Nick probierten sich am Sandboarden im Stehen, was nach einigen Versuchen zumindest bei Yannick auch erfolgreich endete. Theresa nahm sich lieber ein Sitzboard und düste den Hügel etliche Male runter. Nach zwei Stunden hatten wir überall Sand und mussten die Boards wieder zurückgeben. Wir stoppten an einem Picknickplatz am Meer, gingen eine Runde schwimmen (brrr, das australische Meer ist kaaaaaaalt) und danach duschen um all den Sand loszuwerden und anschließend gab es nochmal eine Brotzeit. Danach machten wir uns schon wieder auf den Rückweg nach Perth, wo wir Nick absetzten und uns von ihm verabschiedeten, denn so bald würden wir uns wahrscheinlich nicht mehr sehen – aber man weiß ja nie!

Der Ausflug zu den Pinnacles war im Ganzen ein Erfolg und wir hatten viel Spaß gemeinsam mit Nick.

Für uns ging es dann noch ein Stück weiter in Richtung Süden, zu einem Rastplatz unweit des Highways, wo wir kostenlos übernachten konnten. Dort trafen wir auf zwei junge deutsche Nach-dem-Abi-nach-Australien Backpacker, mit denen wir uns eine ganze Weile angeregt unterhielten und Karten spielten. Dann schliefen wir uns aus, um bald unser nächstes Abenteuer in Angriff nehmen zu können!

 

 

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