Das Känga-Mobil und der Geburtstagsausflug

Nach wenigen Tagen intensiver Autosuche wurden wir fündig. Wir entschieden uns aufgrund der vielseitigeren Fahrtmöglichkeiten und dem ökonomischeren Spritverbrauch für ein Auto mit Allradantrieb und gegen einen Bus. Auch wenn das Vanlife verlockend klingt waren wir überzeugt, dass ein umgebauter Geländewagen unseren Bedürfnissen vielleicht besser gerecht wird. Fast hätten wir einen Volvo mit Dachzelt gekauft, doch dem Besitzer fiel in letzter Minute auf, dass er noch 2 Jahre Raten abzahlen muss und das Auto nicht verkaufen kann. So erwarben wir dann einen Ford Escape (Allradantrieb, Baujahr 2002, 187.000 km), allerdings war das Auto noch nicht bereit für den Backpackereinsatz und so mussten wir unser neues Zuhause erst einmal umbauen.

Die Vorbesitzer Cenk und Helen, ebenfalls deutsche Backpacker, hatten uns ihre Hilfe angeboten und vor allem das Werkzeug ihrer Mitbewohner erwies sich als hilfreich. So werkelten wir zwei ganze Nachmittage bis wir unsere Holzkonstruktion entworfen, umgesetzt und mit Teppich überzogen hatten. Das Ergebnis lässt sich auf jedenfall sehen wie wir finden. Wenn wir nur zu zweit unterwegs sind müssen wir lediglich die Lehnen unserer Vordersitze vor- und das Bett etwas ausklappen, damit wir schlafen können. Dabei haben wir noch ganz viel Stauraum im Kofferraum und unter dem Podest wo die hinteren Sitze sonst sind. Wollen wir noch mehr Personen ins Auto kriegen, so können wir die dreiteilige Konstruktion komplett im Kofferraum verstauen und die Rücksitze benutzen. Durch den Teppich ist alles etwas edler und man holt sich keine Spreisel, außerdem kriegt das Auto nicht so schnell Kratzer, wenn man den ganzen Kram mal rausholen möchte. Es hat uns ganz viel Spaß gemacht, die Konstruktion zu entwerfen und auch zu bauen und wir sind zufrieden und stolz, dass sie so gut geworden ist. Wir dürfen vorstellen: Das Känga-Mobil!

An Theresas Geburtstagsmorgen war es dann endlich soweit, wir starteten unsere Jungfernfahrt. Das Ziel war dem Geburtstagskind noch nicht bekannt, lediglich Koalas und Kängurus waren der Hinweis gewesen – das kann ja nur ein erfolgreicher Ausflug werden! Mit Kuchen im Bauch machten wir uns auf den Weg und kamen kurz darauf am Caversham Wildpark an. Der privat geführte Park beherbergt lauter australische Säugetiere und Vögel. Die Beuteltiere gefielen uns natürlich super: Koalas, Kängurus, Wallabies, Wombats und Quokkas. Aber auch die bunten Papageien und Kakadus ließen uns nicht schlecht staunen, denn wir wussten gar nicht, dass es die hier gibt! In dem Park gibt es auch besondere Aktionen, von denen wir natürlich gleich mehrere besuchten.

Zuerst waren wir bei „Meet the Koalas“ und freundeten uns mit Lokie, einem 6-jährigen Koala an, streichelten sein Fell und machten Fotos mit ihm. Später ging es dann zu „Meet the Wombats and Friends“. Dort machten wir Bekanntschaft mit dem 2-jährigen Roger, der mit der Hand aufgezogen wurde, da seine Mutter bei einem Autounfall gestorben war. Außerdem konnten wir hier ein paar Vögel aus der Nähe begrüßen, ein Opossum und einen Gecko streicheln und eine Schlange halten.

Das größte Highlight war am Ende aber dann doch das Känguru-Freigehege. Dieses fungiert praktisch wie ein Streichelzoo, man kann die Tiere streicheln und füttern, solange sie sich nicht in ihrer Rückzugszone befinden. Mit einer Hand voll Futter marschierten wir also rein und streichelten unsere ersten Kängurus. Die meisten sonnten sich ein wenig und hatten auch gar nicht viel Hunger, aber gegen ein paar Kuscheleinheiten hatten sie meist nichts einzuwenden. Wir hatten es gar nicht erwartet, aber: MAN SIND DIE WEICH!!! Wenn sich doch mal ein Känguru am Futter probierte, dann nahm es ganz vorsichtig ein oder zwei Leckerbissen aus der Hand, ohne das man hier Angst um seine Finger haben musste. Insgesamt kamen uns die Beuteltiere ziemlich gemütlich vor und bereiteten uns eine Riesen Freude! Fasziniert beobachteten wir auch, wie die Kängurukinder (auch Joeys genannt) blitzschnell in den Beuteln verschwanden oder ihr Köpfchen herausstreckten. Manche waren so groß, das wir uns wunderten, dass die überhaupt noch da reinpassen! Auch besonders fanden wir, wie die Kängurus ihren muskulösen Schwanz als Stütze benutzten um sich langsam fortzubewegen und ihr Gleichgewicht beim Springen zu halten. Insgesamt sind wir von den Tieren sehr beeindruckt und die Kängurus reihen sich ganz weit oben in unsere Liste von Lieblingstieren ein!

Der Geburtstagsausflug war also ein Riesenerfolg und wird uns lange in Erinnerung bleiben. Bei schönstem Sonnenschein in Ruhe ein paar Tiere anzuschauen und mit ihnen zu interagieren ist einfach immer ein guter Weg, seine Zeit zu verbringen :)! Der Park ist jedem nur zu empfehlen, denn er ist wirklich schön gemacht und sein Geld definitiv wert.

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