George-Town, die UNESCO Weltkulturerbe Stadt

Unsere Zeit beim Klettern ging viel zu schnell vorbei. Nicht, dass wir die Hitze, das klebrige Gefühl auf der Haut, welches man auch nach der fünften Dusche nicht loswird und den schwitzigen Fels vermissen werden. Aber schön war es schon, mal wieder zu klettern und das vor allem für mehrere Tage. Unsere von Muskelkater durchzogenen Körperteile haben sich allerdings bei uns bedankt, als wir das Longtailboat in Railay bestiegen haben um dann in Richtung Malaysia aufzubrechen. Ja, schon wieder ein neues Land. Kurios, dass Thailand – DIE Touristenhochburg – bisher das Land auf unserer Reise war, das wir am kürzesten bereist haben. Allerdings neigt sich unser Geld und das Südostasien-Fieber etwas dem Ende und so haben wir beschlossen unseren Weg in Richtung Australien etwas zu beschleunigen. Die Busfahrt im Minivan war lang und anstrengend, bei der Pause trauten wir uns nur blanken Reis zu essen weil wir weder wussten ob der Rest vegetarisch, noch hygienisch ist. Irgendwann kamen wir in Hatyai an, durften umsteigen und brausten weiter in Richtung malaysischer Grenze. Hier kann man tatsächlich von Brausen sprechen, denn in Thailand gibt es sowas wie Autobahnen und mittlerweile haben wir uns an den Linksverkehr gewöhnt (bis auf die Tatsache das die Bustür auf der „falschen“ Seite ist). Leider haben wir das Gefühl, dass das mongolische Straßenbauamt hier am Werk war, denn wir werden auf einer vermeintlich perfekt asphaltierten Straße so durchgeschüttelt, dass man die unebenen Bodenwellen der Autobahn wirklich nicht leugnen kann.

An der Grenze geht alles ganz schnell, wir sind mit den restlichen 6 Insassen die einzigen hier und haben nach gefühlt 17 Minuten beide Kontrollen passiert und stehen im nächsten Land: Malaysia. Yannick verspricht eines: „Wenn du Thailand bereits westlich fandest, dann freu dich auf Malaysia. Hier wird es noch nobler.“ Der Ausspruch bewahrheitet sich zumindest beim Straßenbau und während draußen der Regen prasselt und dabei auch Dunkelheit vom Himmel regnet fallen uns die Augen zu, da der Minivan ruhig auf der Straße vorangleitet, wie wir es aus Deutschland gewöhnt sind. Unser Hostel ist schnell gefunden und nachdem wir unser Zimmer mit schimmelnder Klimaanlage und ohne Fenster gegen eines mit Fenster und ohne Schimmel eingetauscht haben machen wir uns auf die Suche nach etwas zu essen. Dabei beißen wir uns leider auf die Zunge, denn Malaysia ist vielleicht wirklich nobler, aber auch teurer. Ade Preis-Leistungs-Sieger Südostasien… Unter 2,50 € ist hier eigentlich nicht an eine gescheite Mahlzeit zu denken und die letzten Monate haben uns geizig gemacht. Lustig, wie man in Deutschland einen Döner für 3,50 € als günstig ansieht, und hier beschwert man sich wenn man noch weniger bezahlen soll! Am Ende finden wir doch was zu essen und kehren bei Nieselregen in unser Zimmer zurück…

Geweckt werden wir wieder von prasselndem Regen, der auf unserem Zimmerdach ein wirklich lautes Konzert spielt und auch hier folgt Ernüchterung – In Malaysia regnet es viel mehr, denn während anderswo die Regenzeit nun endet und wir riesen Glück mit dem Wetter in den letzten Monaten hatten, beginnt der Monsun hier gerade erst. Irgendwie brechen wir zu unserer Free Walking Tour trotzdem ohne Regenjacken auf, lediglich der Regenschirm ist wie immer im Gepäck. Glücklicherweise nieselt es nur kurz zwischendrin, während wir der lustigen chinesisch-stammigen Malaysin lauschen, die kreuz und quer alle möglichen Geschichten über Briten, Inder, Chinesen und den Multi-Kulti-Mix auf der Insel Penang erzählt. Wir erkunden danach noch kurz auf eigene Faust die Stadt, sehen uns die Street Art an (dafür ist George Town schließlich berühmt), stellen uns eine Weile unter um nicht völlig im Regen unterzugehen, stillen den Hunger, machen Besorgungen und kehren dann doch ins Hostel zurück.

Am Nachmittag brechen wir nochmal auf zum etwas außerhalb gelegenen Kek Lok Si Tempel – dem größten in Malaysia. Der Eintritt ist kostenlos, der Bus günstig und ein bisschen was will man ja gesehen haben, wenn man nur einen Tag da ist. Die Einheimischen nehmen die Uhr jedenfalls nicht so genau und wir haben Glück, das wir noch auf die Pagode aufsteigen können, denn hinter uns schließen sie dann eine halbe Stunde früher ab, als das Schild verkündet. Gerade als wir wieder in den Bus steigen fängt der Himmel wieder an sich auszuweinen und ergießt sich in Kübeln über die Stadt. Es fühlt sich so an, als hätten wir auf der gesamten Reise noch nicht so viel Regen gehabt, wie in unseren 24 Stunden in Malaysia. Trotzdem wollen wir das hochgelobte Street Food probieren und machen uns diesmal mit Jacken bewaffnet auf den Weg zur dafür berühmten Lorong Baru. Wir finden einige Stände und kaum Kunden, doch wen wundert es bei dem Wetter? Unser Lor Bak ist schnell bestellt – Um das Streetfood essen zu können müssen wir unser Vegetariertum mal wieder unterbrechen, aber immerhin besteht fast alles der 7 verschiedenen frittierten Sachen aus Fisch. Schmecken tut uns alles gut und wir sind froh, dass wir es probiert haben. Der Regen wird weniger, sodass wir nur fast komplett durchnässt im Hostel ankommen. Bei dem Wetter haben wir keine Lust abends auszugehen, denn das bunte Leben das man auf den Straßen so finden kann gibt es in diesem Regen sicher nicht und durch leere Gassen zu spazieren während man anfängt zu frieren klingt nicht sehr verlockend. So machen wir es uns im Bett gemütlich und packen unsere sieben Sachen – denn morgen früh geht es schon wieder weiter!

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