Im märchenhaften Lichtermeer

Unser nächstes Reiseziel war die wunderschöne kleine Stadt Hoi An. Bekannt für ihr monatliches Laternenfestival und die von bunten Lampions erleuchtete Kleinstadt am Fluss Song Thu Bon und dem südchinesischen Meer, freuten wir uns besonders auf die „schönste Stadt in Vietnam“.

Doch bevor wir in Hoi An ankamen, stand auf dem Tagesplan ein besonderer Abschnitt unserer Motorradstrecke. Denn zwischen Hue und Hoi An führt der bekannte Hai Van Pass. Der sog. Wolkenpass bildet die natürliche Grenze und Wetterscheide zwischen Nord- und Südvietnam. 20 km Lang und knapp 500 m hoch schlängelt sich die Straße durch die (wolkenverhangenen Berge) und bietet zwischendrin wunderschöne Ausblicke auf das Meer. Wir fanden uns also zwischen türkisblauem Wasser, weißen Sandstränden und grünem Dschungel wieder. Leider teilten wir diese Idylle mit ziemlich vielen anderen Touristen, denn sowohl volle Busse als auch zahlreiche Touristen auf Motorrädern fahren für einen Tag zwischen den beiden Städten über den Wolkenpass. So richtig wohl fühlten wir uns zwischen den Massen nicht und auch wenn es schön war haute der Hai Van Pass uns trotzdem nicht so ganz von den Socken.

Umso besser gefiel es uns dann in der Schneiderstadt Hoi An. Kaum angekommen machten wir mit unserem Hostel eine kleine Fahrradtour mit. Durch Reisfelder ging es zu einem kleinen Tempel, wo wir einiges über den buddhistischen Glauben in Vietnam erfuhren. Anschließend besuchten wir ein „Nudelhaus“ wo wir lernten, wie man „Reiskuchen“ (sowas wie Pfannkuchen aus Reis) macht und verschlangen das ganze zwischen zwei Reiscrackern eingebettet – lecker! Obwohl wir am Ende nur 20-30 Minuten Fahrrad fuhren brannten uns die Oberschenkel, denn die Drahtesel waren in einem Zustand, den man in Deutschland wohl nur auf dem Schrottplatz vorfindet. Laufen wäre wahrscheinlich ähnlich schnell und weniger anstrengend gewesen. Wir fühlten uns auf jeden Fall mehr gefährdet, als auf unseren Motis!

Am Abend besuchten wir dann den Nachtmarkt – eine fröhliche, bunte Ansammlung von Ständen, die Straßen erleuchtet von farbigen Lampions in allen Formen und Größen. Auf dem Fluss fuhren kleine Bötchen hin und her und Touristen setzten kleine Kerzenlaternen auf den Fluss. Die entspannte Atmosphäre übertrug sich auf uns, und wir kamen zur Ruhe und genossen das bunte Leuchten überall. Hoi An bei Nacht gefiel uns wirklich gut!

Am nächsten Morgen schlenderten wir morgens über den Markt und durch die Stadt und wimmelten zahlreiche Schneider und Schuster ab. Es war gar nicht so einfach, sie von ihrer Idee abzubringen uns maßgeschneiderte Kleider, Anzüge oder Schuhe anzufertigen! Auch wenn wir zwischendrin zögerten und im Anblick der wunderschönen Ledertaschen schwelgten, schafften wir es am Ende ohne den Geldbeutel zu öffnen zum Hostel zurück.

Viel geschaut, nix gekauft

Am Nachmittag fuhren wir dann zum An Bang Beach ans Meer – Premiere! Das erste Mal, dass wir (Cat Ba Island ausgenommen) im vietnamesischen Meer baden. Wir planschten eine ganze Weile, denn die Wellen waren einfach unglaublich. Wir (ja, wir beide, auch Yannick!) hatten so viel Spaß uns umherspülen zu lassen und genossen das Badewannen-Wasser. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir damit die Klettermeisterschaft in Innsbruck online zu verfolgen, denn wir vermissen unseren Lieblingssport gehörig.

Abends schlenderten wir noch einmal draußen umher, wimmelten die zahlreichen Omas ab, die uns Laternen zum in den Fluss setzen andrehen wollten und genossen einfach die schöne Sommeratmosphäre – Hoi An fühlte sich nach Urlaub an, Hoi An gefiel uns und Hoi An machte uns glücklich.

2 Comments

  1. Oh, ein Laternenfest wäre auch einmal eine schöne Idee für Ziegenbach!
    In Bad Schwartau gab es im September auch immer ein Fest der 1000 Lichter am Kurparksee als ich Kind war.
    Das habe ich auch geliebt!

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