Im Land der Höhlen

Dass Vietnam eine ziemlich vielfältige Natur hat dürfte ja bereits bekannt sein. Obwohl es von oben bis unten mit Meeresküste gesegnet ist, hat das Land auch so einige Berge und Felsen, die vor allem von Kalkstein geprägt sind. Aber nicht nur nach oben hin sind diese Erhebungen beeindruckend, sondern auch nach unten, denn in Vietnam gibt es viele Höhlen! Einige davon, unter anderem die größte Höhle der Welt, befinden sich im Phong Nha Ke Bang Nationalpark.

Mit unseren frisch reparierten Motis fuhren wir also ab in den Nationalpark. Das Angebot der Höhlenbesichtigung reicht von weniger teuer bis unbezahlbar und die Aktivitäten die dort drin angeboten werden sind von einfachen Besichtigungen bis zu mehrtägigen Expeditionen und Outdoorspaß ebenso vielfältig. Wir entschieden uns für das Sparpaket: Eine Höhle, einfach nur besichtigen und den Rest des Tages draußen verbringen. Mit toller Aussicht vom Motorrad, über steile Hügel, durch grüne Dschungelwälder hindurch.

So befanden wir uns 25 km später in der Paradise Cave, einer 33 km langen Höhle, von der man aber leider nur den ersten Kilometer besichtigen kann. Auf schmalen Holzwegen schlenderten wir durch die feucht-kühle Höhle, immer weiter in den Berg hinein. Wir hatten Glück, denn wir waren fast alleine dort unten und genossen die ruhige Atmosphäre und die Stille. Unsere Blicke schweiften umher und erweckten Steinformationen zum Leben. Überall entdeckte unsere Fantasie Figuren und Formationen und versetzten uns in Staunen. Auf dem Rückweg nach draußen war es dann vorbei mit der Stille (danke an die 20 köpfige chinesische Reisegruppe) und natürlich auch mit der erfrischenden Kälte.

In der feucht-heißen Luft stiefelten wir zurück zu den Motorrädern um zu unserem zweiten Halt, dem „botanischen Garten“, zu fahren. Dort angekommen hatten wir die Wahl zwischen drei Wanderwegen: kurz, mittel oder lang, bestehend aus einem, zwei oder vier Kilometern. Also alles nicht so wild. Nachdem wir kurz die Äffchen am Eingang bestaunt haben, die dort in einem Gehege hausten, machten wir uns auf den Weg zu einem kleinen „Badesee“. Die Wassermasse brachte stolze 5 auf 5 Meter zusammen, aber das Wasser war sauber, klar und herrlich kalt. So gesellten wir uns zu den anderen Touristen, die bereits zur Erfrischung in dem kühlen Nass planschten und unterhielten uns nett, bis wir froren (das kommt in Vietnam ja reichlich selten vor)! Weiter ging es dann über den mittleren Wanderweg zu einem Wasserfall, wo Theresa noch einmal eine schnelle Runde planschte und dann machten wir uns auch schon wieder auf den Heimweg.

Im goldenen Licht der Abendsonne eingetaucht gefiel uns die kleine Straße, die sich aus dem Park rausschlängelte noch viel besser. Abends gingen wir ein zweites Mal im Bamboo Café essen, dass plastikfrei ist, um gegen die Verschmutzung anzukämpfen. Noch dazu ist das Essen dort einfach vorzüglich! Wir schlürften unsere Smoothies also durch Bambushalme und ließen unsere Wasserflaschen nachfüllen, statt neue zu kaufen. Yannick aß zwei Mal das gleiche Gericht, was eindeutig zeigt, wie gut ihm die „Vegetarian Volcanoes“ (gefüllte Tomaten mit Reis) wohl geschmeckt haben müssen!

5 Comments

    1. Die Höhle hat uns auch nachhaltig beeindruckt – So viele riesige Formationen aus einer anderen Zeit! Kaum zu glauben, wie lange das gedauert haben muss, bis das heutige Bild entstanden ist.

  1. Hier in Südamerika ist es ziemlich schwierig was plastikfrei zu bekommen. Ich musste meine Ökologischen Prinzipien schon über board werfen, sonst würde ich hier verhungern. Selbst in den Restaurants bekommt man sein Trinken in einmal plastikbechern. ???
    Aber die Höhlenbilder sehen ziemlich cool aus. 😉

    1. Nicht dass das falsch verstanden wird: In Vietnam ist es ziemlich schwer etwas plastikfrei zu bekommen, deshalb waren wir ja so beeindruckt vom Bamboo Café, welches ein Zeichen setzen möchte und deshalb plastikfrei ist. Aber immerhin bekommt man hier in Restaurants Gläser 😉
      Ja, die Höhle war echt beeindruckend!

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