Die ersten Tage in Vietnam

Nach unserem letzten Bericht könnt ihr euch vorstellen, wie groß unsere Vorfreude auf unsere nächste Reisedestination, nämlich Vietnam, war. Um es nochmal auszusprechen: Sie war RIEEEEESIG!

Mit einem Lächeln im Gesicht stiegen wir nach unseren letzten zwei gemütlichen Pausetagen mit viel Billard spielen in Kunming in den Zug und brausten über Nacht der vietnamesischen Grenze entgegen. In Hekou kam unser Zug so früh an, dass wir noch bis um 8 Uhr warten mussten, bis die Grenze überhaupt öffnet. Danach war aber alles schnell erledigt. Das lag wohl vor allem daran, dass wir das „komplizierte“ Land China nur verließen (und raus geht bei Visa ja immer schneller als rein) und zum anderen, dass an dieser Grenze einfach nichts los war. Lediglich Einheimische, die von A nach B über den Fluss wollten, um auf dem gegenüberliegenden Markt ihre Ware an den Mann zu bringen standen mit uns Schlange, und bei denen war das Prozedere im Sekundentakt erledigt.

Aus China ausgereist überquerten wir unsere erste Grenze auf dieser Reise zu Fuß und liefen zur vietnamesischen Grenzstation in Lao Cai. Ganze 50 m und schon ist man in einem anderen Land. Verrückt! Als wir an der Reihe waren wurde Theresas Pass erstmal fröhlich herumgezeigt, denn ein deutscher Pass wird hier wohl nicht alle Tage gesichtet. Ein paar Minuten später hatten wir dann die Stempel im Pass und waren offiziell nach Vietnam eingereist. Dem folgte ein laaaaaanger Tag, denn wir standen um ca. 8:45 Uhr vor dem Bahnhof und unser Zug fuhr um 21:40. Geduld war gefragt, denn draußen bretzelte die Sonne runter und wir waren viel zu faul und k.o. um etwas in der Grenzstadt zu unternehmen. Unser Radius bewegte sich 20 m um den Bahnhof um etwas zu Essen und zu Trinken zu besorgen. Die restlichen Stunden verbrachten wir damit beide ein Buch zu lesen, sich zu unterhalten und die Zeit abzusitzen.

Endlich konnten wir in unseren Schlafzug Richtung Hanoi einsteigen und bewunderten das geräumige und noble Schlafabteil. Nur vier Personen, jeder ein eigenes Licht, Holzvertäfelung – das war ganz nach unserem Geschmack und trotzdem so günstig!!! Bereits in dem Moment haben wir uns in Vietnam verliebt. Gemütlich in die Betten gekuschelt schaukelte unsere Schiffskajüte uns in den Schlaf.

Sichtlich gute Laune! 🙂

Wuuusschhhhh, tüüüt tüüüüüüüüt! Das sind die täglichen Geräusche, die einen in Hanoi umgeben. Wo man hinsieht, es gibt immer ein paar motorisiertes Gefährt mit zwei Rädern, das wild hupend und voll beladen an einem vorbeirauscht. Die Ladung kann dabei von zwanzig Hühnern über Kokosnüsse oder auch Standuhren reichen. So ein Motorrad ersetzt auch gerne mal den typischen Familienkombi, denn mit oder ohne extra Kindersitz ist es natürlich kein Problem mit bis zu zwei Kindern auf so einem Gefährt unterwegs zu sein. Und wir nennen Autos mit großen Kofferräumen echte Platzwunder… 😉

Unsere drei Tage in Vietnams Hauptstadt vergingen schneller, als wir schauen konnten. Das lag vor allem daran, dass wir hier eine große Aufgabe zu erledigen hatten: Motorräder finden! Nach viel Recherche haben wir uns nämlich dazu entschlossen, Vietnam auf zwei Rädern zu erkunden. Bei dem fünften Motorradhändler wurden wir dann fündig und haben zwei semiautomatische Honda Wave Modelle, die stolze 18 und 20 Jahre alt sind erworben. Nach einer ausgiebigen Fahrstunde trauten wir uns dann in den verrückten Verkehr und fuhren unsere zwei neuen Freunde erstmal zu unserem Hostel.

Die Stadt haben wir natürlich auch etwas erkundet und waren dabei am Hoan Kiem See, auf dem Nachtmarkt, und am Literaturtempel. Außerdem haben wir von Yannicks Eltern eine Street Food Tour geschenkt bekommen, und uns dabei durch alle möglichen Straßenstände in der Altstadt gefuttert, sehr lecker! Ein Highlight war unser Besuch im — Café, wo wir den typisch vietnamesischen Eierkaffee bzw. -kakao testeten. Dabei handelt es sich um ganz normalen (Eis-)Kaffee/Kakao, auf dem eine mindestens genauso dicke Schicht von aufgeschlagenem Ei mit Kondensmilch (ähnliche Konsistenz wie Eischnee) schwimmt. Klingt gewöhnungsbedürftig, ist aber wirklich vorzüglich lecker! Leider waren unsere Gläser auf der Dachterrasse viel zu schnell leer geschlabbert.

Ansonsten haben wir in Hanoi tatsächlich nicht besonders viel gemacht, sondern vor allem unsere Route durch Vietnam geplant und unsere Kräfte gesammelt!

 

 

4 Comments

  1. Kiem See , das klingt ja sehr heimatlich – kein Wunder, dass ihr euch wohlfühlt!
    Und Liebe – auch die zu einem Land – geht wohl doch durch den Magen.

  2. Hallo Ihr Beiden,
    in Vietnam war ich auch schon. Sehr beeindruckend! Macht ihr auch halong? Empfehlung auch Hue..
    Viele Grüße aus der Heimat:
    Achim und Heike

    1. Hallo, ja in der Halong Bucht waren wir auch. Bzw. auf Cat Ba Island, wie man hier nachlesen kann.
      Und Hue sind wir gerade, das stand natürlich immer auf der Liste 😉
      Grüße zurück!

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