Riga – Moskau oder die Einreise nach Russland

Die restliche Zugfahrt an sich verlief relativ unspektakulär. Wir spielten etwas Karten, lasen etwas, Theresa durfte das obere „Bett“ einnehmen und Yannick machte es sich – zumindest vorerst – unten bequem. Da wir mit dem Grenzübergang aus der EU aus- und in das Visapflichtige Russland eingereist sind, waren natürlich gleich zwei Grenzkontrollen am Start. Die erste war relativ unspektakulär, denn die Leute rauszulassen ist ja meist unkomplizierter, als wenn jemand rein möchte. An der russischen Grenze waren wir natürlicherweise etwas nervös, denn auch wenn wir „wie normale Leute“ (Zitat Yannick) aussehen, könnten die ja immer irgendwas finden…

Die Beamten bevölkerten also den Zug und während ein paar nett aussehende Damen die Pass- und Visakontrolle durchführten, liefen weitere Polizisten durch den Zug und befragten einzelne Leute näher. An unseren fragenden Blicken oder vielleicht auch einfach dem roten Pass erkannte ein Beamter also gleich, dass wir von weiter weg kommen. Er nahm Theresas Pass, schaute ihn kurz an und fragte wohin wir in Russland denn reisen würden. Bei der Antwort „Moskau, Novosibirsk, Irkutsk“ musterte er uns mit fragendem Blick und sagte etwas verwirrt „Irkutsk?“, getreu dem Motto „was wollt ihr denn da am Arsch der Welt?“. Die zweite Frage, wo unsere Route denn lang ginge, also Lettland, Russland, ??? beantworteten wir dann mit Mongolei, China, Vietnam und als er die bereits eingeklebten Visa im Pass sah antwortete er mit einem Nicken „Ahh“ und akzeptierte unsere Reisepläne offenbar. Nun waren wir schon ein wenig beruhigt und als die nette Dame an kam dauerte es auch nicht lang, bis wir beide unsere drei Stempel im Pass und auf dem Ein- und Ausreiseschein hatten.
Nun konnten wir also in Ruhe schlafen gehen, was sich die Nacht über für Yannick etwas schwieriger gestaltete. Da er unten schlief wurde er nachts um halb 4 unsanft geweckt, schlief dann eine Weile im Sitzen bis dann frühs um 6 eine Liege nebenan frei wurde. Insgesamt waren die Liegen eigentlich recht bequem, doch durch die heißen Temperaturen klebte man mit der Haut an der glatten Lederoberfläche richtig schön dran. Wie ihr seht, haben wir das erste Abenteuer Zugfahrt im Großen und Ganzen aber gut überstanden.

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