Radltour mit Mama!

Hallo Freunde der Sonne!

Ich bin’s mal wieder 😉

Letzte Woche haben meine Mama und ich die Chance der gemeinsamen freien Zeit genutzt, die Taschen gepackt und uns aufs Radl geschwungen. Von Freising aus ging es am Montag mit Zelt, Schlafsäcken, Campingkocher und allem was man so braucht los.
Es ging an der Isar entlang und wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter! Zwischen malerischen Landschaften genossen wir mal mehr oder weniger den Schotter-Fahrradweg und fühlten uns zwischendurch immer wieder, als ob wir am Meer gelandet wären, denn: Die Isar ist häufig umgeben von einem Deich, neben dem man dann entlang fährt und so hätte unsere Fahrradtour auch im hohen Norden statt vor der Haustür sein können.
Wir radelten durch viele kleinere Dörfer und auch durch Moosburg, Landshut und schließlich Landau an der Isar. Circa 10 km dahinter fanden wir beim Ausschau halten nach einem geeigneten Plätzchen für das Zelt einen Sportplatz direkt an der Isar. Das ganze gehörte wohl zum Fischereiverein Ettling, allerdings ließ sich keine Menschenseele blicken und um die Ecke gab es eine wollig weich aussehende Wiese, verborgen hinter ein paar Bäumen direkt am Wasser. Dieser Platz gefiel uns gut und wir merkten ihn uns als Schlafplatz vor. Wir schoben die Räder nochmal zurück zu dem Haus, denn dort gab es Tische und Bänke, die wir zum Kochen nutzten.
Nachdem wir unsere selbstgemachten Burger verdrückt hatten, wollten wir uns aufmachen um das Zeltchen zu errichten, denn ich war schon ziemlich k.o. … Tja, zu früh gefreut!
Beim Schieben über die nasse Wiese kippte mir mein Fahrrad mit den schweren Gepäcktaschen hintendrauf zur Seite weg und das Zahnrad fand den Weg in mein Bein… Das End vom Lied: Eine aufklaffende 5 cm lange Schnitt- bzw. Fleischwunde am Schienbein, mit einem Haufen Kettenschmiere drinnen und außenrum. Ohne in Panik zu geraten versorgte Mama mit dem Erste-Hilfe-Pack die Wunde so gut es ging und wir entschlossen uns nach Google-lei zurück nach Landau zu fahren, da dort das nächste Krankenhaus war.
Wir fuhren also langsam zurück und kamen dort um circa 20 Uhr abends an. Da das Krankenhaus sehr klein ist, ist dort meist nicht so viel los und wir kamen direkt dran. Nach ein paar schmerzhaften Betäubungsspritzen nähte der Arzt mein Bein mit 7 Stichen wieder zusammen und mir wurde währenddessen noch die Tetanus-Impfung in den Arm gerammt. Fertig verarztet verließen wir das Klinikum und wollten wieder Richtung Isar um dort das Zelt aufzustellen. Auf dem Weg dorthin trafen wir Rupert und Bärbel – ein nettes Ehepaar in Mamas Alter – welche uns schon zuvor in Ettling den Weg zum Krankenhaus beschrieben hatten. Kurzerhand luden sie uns ein, bei ihnen im Garten zwei Straßen weiter das Zelt aufzustellen, damit wir nicht mehr lange suchen müssen.
Gesagt, getan… So konnten wir 20 Minuten später in die Schlafsäcke kriechen, auch wenn Mama diese Nacht nicht viel Schlaf fand.

Am nächsten Morgen bekamen wir sogar noch Kaffee und Marmeladenbrot, dann machten wir uns auf vorsichtig weiterzufahren, solange mein Bein mitmachen würde. Da ich eigentlich keine Beschwerden hatte ging es weiter die Isar entlang durch Plattling an die Donau. Dort wechselten wir auf den Donauradweg und fuhren mit nachmittaglichem Eiskaffee und königlichem Sonnenschein bis nach Passau.
Dort buchten wir uns auf einem idyllisch gelegenem kleinen Zeltplatz ein, der direkt an der Ilz liegt. Da er für Wohnwägen etc. verboten ist, waren wir fast nur mit Radfahrern auf dem Campingplatz untergebracht. Eine warme Dusche und viel Ruhe vor dem Verkehr waren uns hier auch gegönnt.
An diesem Abend haben wir nicht mehr sehr viel unternommen, außer zu beschließen das wir morgen Passau genauer unter die Lupe nehmen würden.

Nachdem wir ausgeschlafen hatten, packten wir uns ein wenig Essen und Trinken ein und machten uns auf den Weg in die Innenstadt. Erst einmal einen Arzt aufsuchen, der das Bein anschaut… Der Doktor erzählte uns, dass eine Wunde an dieser Stelle am schlechtesten am ganzen Körper heilt und er von zu viel sportlicher Aktivität eher abrät. Aber ich würde ja merken wie es mir ginge. Nach dieser Aussage dachten wir uns, das ein weiterer Tag mit 100 km auf den Pedalen wohl nicht so empfehlenswert wäre. Naja, heute erstmal Passau begutachten.
Vormittags schlenderten wir einfach umher und schauten uns alles ein bisschen an, nachmittags nahmen wir an einer Stadtführung teil und verbrachten den Rest auf einer Wiese am Drei-Flüsse-Eck. Wir genossen den Pausetag und vor allem unsere Popos dankten es uns!
Abends fuhren wir mit dem Radl nochmal schnell einkaufen und buchten uns dann für eine weitere Nacht auf dem Campingplatz ein.
Da unsere ursprünglicher Plan, am Inn weiter entlang Richtung Kufstein zu fahren nun abgeblasen war, hielten wir Kriegsrat und überlegten wie es weitergehen sollte.

Wir entschieden uns am nächsten Morgen erstmal zur Veste Oberhaus hinauf zu „wandern“ um den Ausblick über Passau zu genießen. Die Aussicht war wirklich schön und auch heute strahlte die Sonne wieder mit aller Kraft. Zwischen lauter mit dem Bus hinaufgekarrten Rentnern hielten wir es da oben allerdings nicht allzu lang aus und so machten wir uns bald wieder auf den Rückweg. Am Campingplatz angekommen packten wir unsere sieben Sachen zusammen und fuhren mit dem Radl los. Eine kleine Tour am Inn hoch und wieder runter, damit wir auch diesen Fluss der Drei-Flüsse-Stadt etwas genauer kennenlernen würden. Auch hier gefiel uns die Natur und der Radweg wirklich gut und nach der kleinen 20 km-Tour kamen wir mittags wieder in Passau an. Nach einer leckeren Brotzeit machten wir uns langsam auf in Richtung Bahnhof und nahmen von dort den Zug nach Freising.
Dort angekommen ging es mir leider nicht mehr so gut, irgendwie hatte ich mir wohl was eingefangen, oder alle möglichen Sachen schlugen zusammen. So endete ich mit Fieber und Bauchweh auf der Couch. Mama blieb trotzdem noch bis Freitag da und wir genossen die restliche Mama-Tochter-Zeit so gut es eben möglich war.

Zum Abschluss lässt sich sagen: Der Isarradweg ist idyllisch, schön schattig falls man warmes Wetter hat, aber Schotter ist eben anstrengend zu fahren. Der Donauradweg hat eine gute Beschaffenheit, dort kommt man gut vorran, allerdings ist man (zumindest auf dem Teilstück) echt der Sonne ausgesetzt und er ist deutlich befahrener. Am Inn hatten wir ja nicht so viel Zeit, aber das kleine Stück das wir gefahren sind gefiel uns echt gut.
Am Ende ist es glaube ich vor allem die richtige Gesellschaft und das Wetter, die Laune die man mitbringt und die eigenen Ansprüche, die solch eine Tour zu einem erfolgreichen Abenteuerurlaub machen. Wir hatten viel Spaß und uns gefielen eigentlich alle Abschnitte gut. Man kommt auf jeden Fall gut voran 😉

Liebe Grüße und genießt den restlichen Sommer!
Eure Theresa

P.S. Mein Bein ist mittlerweile fast verheilt, heute wurden mir die Fäden gezogen. Wird schon wieder werden 😉

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