Unser diesjähriger Urlaub hat uns also nach Schottland verschlagen. Wenn man von diesem Reiseziel spricht, denkt man doch sofort an Dudelsäcke, Kilts, Burgen, Schafe, Haggis und Regenwetter.
Aber wie sind wir nun hierher gekommen?
Naja eigentlich wollten wir einen Wanderurlaub machen. Außerdem schöne Natur erleben, ein uns unbekanntes Ziel ansteuern und nicht gerade in den warmen Süden. Somit filterte sich relativ schnell das Vereinigte Königreich und oder Irland raus. Und wo kann man dort schön Wandern? Klar, in den schottischen Highlands!
Also erstmal einen billigen Flug nach Edinburgh von München gebucht und so grob den berühmten West Highland Way und einen Abstecher nach London eingeplant.
Doch die genaue Planung führte dann doch zu einem etwas anderem Ergebnis, aber lest doch einfach selbst, wie es letztlich gekommen ist:
Am 29.August sind wir mit unseren sorgfältig gepackten Rucksäcken mit dem Bus rüber zum Flughafen gefahren. Einmal im Jahr muss die Nähe zum Münchner Flughafen ja nützlich sein. Und stolz gaben wir unsere nur 8 und 9kg schweren Rucksäcke am Check in ab. Ein gutes Ausgangsgewicht zum Wandern also. Der Flug verlief ohne weitere Zwischenfälle und so kamen wir um 23Uhr in Edinburgh an. Nach kurzem Warten am Gepäckband schulterten wir unsere Rucksäcke und checkten in unser günstiges grünes Hotel ein.
Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Flughafenbus schon früh nach Edinburgh und von
dort gleich weiter nach Glasgow.
In der zweitgroessten Stadt Schottlands gab es auch einiges fuer uns zu entdecken. Wir schlossen unsere Rucksaecke am Busbahnhof ein und machten einen kleinen Stadtspaziergang, der in unserem Reisefuehrer beschrieben war. Neben Rathaus, Marktplatz und Einkaufstrasse fuehrte uns dieser auch zur Kathedrale. Diese war mit Abstand die schoenste Sehenswuerdigkeit und ihr Gewoelbe, die bunten Fenster, sowie das imposante Holzdach luden zum Staunen ein. Gut amuesiert haben wir uns auch noch beim Anblick der Statue von „Duke of Wellington“, der zum Wahrzeichen wurde, nachdem ihm jemand ein Strassenhuetchen aufgesetzt hatte. Nachmittags lagen wir im Park und stellten fest: in Schottland scheint sehr wohl manchmal die Sonne, aber trotzdem regnet es jeden Tag mal! Auf der Suche nach Brennspiritus fuer unseren Campingkocher wurden wir ganz schoen vom Preis ueberrascht! Hier kriegt man auf jeden Fall keinen Liter fuer 1€…
Nach dem Sightseeingprogramm deckten wir uns noch beim Aldi mit Lebensmitteln ein um anschliessend ein romantisches und extrem preiswertes Restaurant in der Innenstadt aufzusuchen. Nach unseren Dosenspaghetti fuhren wir 40min mit dem Bus in einen Vorort um David, unseren Couchsurfing-Gastgeber fuer diese Nacht zu treffen. Dort angekommen wurden wir gleich von einem freundlichen Einheimischen angesprochen, ob er uns weiterhelfen kann. Er geleitete uns dann sogar zu Davids Adresse und auf dem Weg dorthin hatten wir ein interessantes Gespraech ueber die Schottische Politik und den Brexit (Der eigentlich bei fast all unseren Begegnungen ein Thema war).
David war ein sehr netter Host und wir hatten eine gute Nacht auf seiner kleinen Ikea Couch.
Schon sehr zeitig machten wir uns wieder auf den Weg nach Glasgow und nahmen von dort den Zug nach Mallaig. Die Zugfahrt in die Highlands fuehrte durch malerische Landschaften vorbei an Bergen, Lochs, Wiesen und ueber das Glenfinnan Viadukt. Aber Ihr kennt die Strecke bestimmt aus den Harry Potter Filmen, wo sie der Hogwarts Express entlang dampft.
Nach ca. 5h stiegen wir also in Mallaig aus und setzten mit der Faehre nach Armadale, das auf der Isle of Skye liegt, ueber. Dort richteten wir uns auf einem alternativen und sehr natuerlichen Campingplatz ein. Am Abend erkundeten wir noch etwas die Gegend und fanden eine kleine Naturbeobachtungshuette, namens „Otter Hide“, wo wir auf Adam und Megan aus Edinburgh trafen. In dem kleinen Ausguck hatte man einen guten Blick auf eine kleine vorgelagerte Insel, auf der man Seehunde beobachten konnte, die sich lustig hin und her rollten. Nach der Naturbeobachtung und einem langen Gespraech bei ein, zwei Whiskys, krochen wir wieder in unser Zelt.
Am naechsten Tag haben wir abgebaut, nochmal Robben angeschaut und dann den Bus nach Portree genommen, wo wir uns fuer unseren Trail mit Lebensmitteln, Karte, Kompass und Kopfnetzen gegen Midges ausstatteten. Danach ging es mit dem Bus weiter nach Duntulm, wo der Bus extra fuer uns an der roten Telefonzelle anhielt. Wie unser Abenteuer danach weitergeht, koennt ihr im nachesten Blogeintrag nachlesen! 🙂
Liebe Gruesse aus Schottland und bis demnaechst!
Yannick und Theresa